Neue Empfehlungen zum Sicherheitsmanagement der Therapie mit Antimalariamitteln (Hydroxychloroquin) in der Rheumatologie
#Ich hatte die Ehre für die Kommission Pharmakotherapie der Dt. Ges. für Rheumatologie die Moderation einer Konsensgruppe zu übernehmen, welche aufgrund einer systematischen Literaturrecherche neue Empfehlungen zum Sicherheitsmanagement der Therapie mit Antimalariamitteln in der Rheumatologie erarbeitet hat. Dabei geht es um das Medikament Hydroxychloroquin welches insbesondere beim systemischen Lupus erythematodes aber auch bei anderen Kollagenosen eine wichtige Rolle in der Therapie spielt. Dieses Medikament ist gut verträglich, kann jedoch in seltenen Fällen Netzhautschädigungen (Retinopathie) verursachen. Es sind daher besondere Vorsorgeuntersuchungen nötig. Bei rechtzeitigem Nachweis der Retinopathie ist die Prognose günstig. Die neuen Empfehlungen wurden in Mitarbeit von PD Dr. Ness der Augenklinik der Universität Freiburg erarbeitet, sind also fächerübergreifend.
Was sind die wichtigsten neuen Empfehlungen?
- Hydrochloroquin sollte maximal in einer Dosis von 5mg/kg Körpergewicht gegeben werden
- Chloroquin (Früherer Name: Resochin) solle nicht mehr verordnet werden
- Zu Beginn der Therapie sollte eine augenärztliche Untersuchung erfolgen
- Die nächste Augenarztuntersuchung muss in der Regel dann erst nach 5 Jahren erfolgen, und wird dann jährlich wiederholt. Der Grund dafür ist, dass diese Nebenwirkungen in den ersten 5 Jahren der Therapie sehr selten sind.
- Ausnahme sind nur Patienten mit Risikofaktoren für eine Netzhautschädigung, welche von Anfang an jährliche Kontrollen beim Augenarzt haben sollen.
- Risikofaktoren dafür sind: 1. Niereninsuffizienz (GFR <60ml/min) 2. vorbestehende Netzhauterkrankung 3. Tamoxifen-Begleittherapie (Medikament eingesetzt bei Mamma-Karzinom welches ebenfalls Netzhautschädigungen verursachen kann) 4. Hydroxychloroquin von mehr als 5mg/kg 5. Chloroquintherapie
- Wichtig ist auch, das bei den augenärztlichen Untersuchungen immer ein automatisiertes Gesichtsfeld plus eine okuläre Kohärenztomographie (OCT) oder eine andere bewiesenermaßen geeignete Methode des frühen Nachweises der Netzhautschädigung durch Antimalariatherapie angewendet werden soll (siehe Publikation). Nur diese Untersuchungen garantieren tatsächlich die rechtzeitige Diagnose der seltenen Nebenwirkung.
- Andere mögliche Nebenwirkungen der Hydroxychloroquintherapie an Herz oder Muskel sind noch viel seltener. Es werden aber zur Diagnose auch dieser Ereignisse empfohlen alle 3-6 Monate im Blut die Creatininkinase zu bestimmen.
Diese neuen Empfehlungen sind ab sofort gültig und definieren die Regeln nach denen die Therapie in der Rheumatologie erfolgen sollte.
Prof. Dr. med. Christoph Fiehn
Weitere Publikationen
Publikation zur ProDerm-Studie zur Behandlung der Dermatomyositis mit Immunglobulinen – Zeitschrift für Rheumatologie Juni 2023
Publikation zur Verordnung und Therapiepersistenz von DMARD in Deutschland Feb. 2023
Publikation in der Zeitschrift „Internist“ – Biologika für rheumatoide Arthritis und Spondyloarthritiden 2022
Publikation zu medikamenten-induzierten Osteopathien in der Zeitschrift für Rheumatol. 2022
Publikation zur ambulanten Versorgung in der Rheumatologie in der Zeitschrift für Rheumatologie 2021
Frühe Diagnostik und Therapie – Publikation in Arthritis+Rheuma 2021
Publikation zur Vision „Cortisonfreie Rheumatologie“ in der Zeitschrift für Rheumatologie 2021
Seltene Erkrankungen in der Rheumatologie: aktuelle Übersicht zur Therapie in Arthritis+Rheuma 2021
Sicherheitsempfehlungen zur Therapie rheumatischer Erkrankungen mit Antimalariamitteln: eine Publikation mit internationaler Aufmerksamkeit und ausgezeichnet als eine der wichtigsten Publikationen des Jahres 2020 in der Zeitschrift für Rheumatologie.
Positionspapier des Berufsverbandes der Rheumatologen e.V.: Stand, Ziele und Qualitätsstandards der ambulanten Rheumatologie in Deutschland
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